Hufbearbeitung: Erfahre alles rund um die Hufe Deines Pferdes
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Hufbearbeitung: Von der Geschichte des Hufschmieds bis hin zu den häufigsten Hufkrankheiten

Hufbearbeitung: Von der Geschichte des Hufschmieds bis hin zu den häufigsten Hufkrankheiten


Erfahre alles rund um die Hufe Deines Pferdes


Die Geschichte des Hufschmieds



Der Hufschmied im Mittelalter und der Hufschmied heute


Seit ca. 5.000 Jahren gibt es nun schon den Beruf des Hufschmieds. Er ist zusammen mit dem Waffenschmied der älteste Vertreter des Schmiedehandwerks. Sie wurden bis ins 20. Jahrhundert ebenfalls als Grobschmiede bezeichnet, weil sie früher neben dem Hufbeschlag auch landwirtschaftliche Geräte sowie Werkzeug und grobes Eisenzeug hergestellt haben. 

Zu dieser Zeit war der Schmied sozusagen der „Mann für alles“, er beschlug Wagenräder, fertigte Schmuck an, zog beim Menschen Zähne und beschlug Pferde mit Hufeisen. Schon damals betrug die Lehrzeit für diesen Beruf zwei bis drei Jahre. Seinerzeit mussten die Menschen mit ihren Pferden in die Schmiede kommen, mittlerweile hingegen ist der Hufschmied mobil und kommt zu den Pferden in den heimischen Stall. 

Seine Arbeit beschränkt sich heutzutage auf alles rund um den Huf des Pferdes. Der Schmied ist Spezialist für die Pflege der Hufe, korrigiert Barhufgänger und kümmert sich um den Beschlag. Dabei stellen die meisten Hufschmiede ihre Hufeisen sowie die Hufnägel selbst her oder passen sie der Form des Hufes an. Er fertigt zudem Hufschuhe, welche sowohl dauerhaft an den Huf geklebt werden können oder wie ein klassischer Schuh für jeden Ausritt angezogen werden. Der Hufschmied erkennt und behandelt außerdem Entzündungen am Huf und kann mithilfe spezieller Beschläge die Heilung der Hufe unterstützen.


der hufschmied beschlaegt den huf des pferdes
Quelle: Max Popp, Hufschmied



Die Entwicklung des Hufeisens


Im 1. Jahrhundert vor Christus berichtet man erstmals von einer „Eisensohle“ als Ausrüstung der Pferde. Die geschichtlich ältesten Hufumhüllungen sind unter anderem die Flechtsandale, welche ca. 500 vor Christus erstmal aufkam. Ausgestattet mit einer Eisensohle wurde sie mit Bändern im Fesselbereich des Pferdes befestig. Ungefähr 50 vor Christus entstand die Hipposandale, ein Eisenschuh, der mit Lederriemen angebracht wurde. 

Vor 1.500 bis 2.000 Jahren wurde in Mittelasien das mit Nägeln befestigte Eisen als Hufschutz eingeführt. Im 9. Und 10. Jahrhundert hatte der Hufbeschlag auch in Europa Einzug gehalten, damit waren Pferde für die Arbeit leistungsfähig. Viele Jahrhunderte lang wurde jedes Hufeisen von Hand hergestellt, doch seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es auch Fabrikhufeisen. 1934 wurde das „Heereshufeisen 32“ bei der Deutschen Wehrmacht eingeführt. Noch heute sind seine Maße für einige Hufeisenformen die Grundlage.



Die Entwicklung des Hufes


Durch einen Klimawandel, der die Bodenverhältnisse veränderte, wurden einstige Vielzeher zum Einzeher (Huf). Die Entwicklung des Pferdehufes zum Einzeher brachte gleichzeitig eine Vergrößerung des Körpers mit sich, denn früher waren Pferde so klein wie ein Fuchs und lebten im Wald. Als Überrest aus dieser Zeit stammt die Kastanie an der Innenseite des Pferdebeins.



Die Arbeit eines Hufschmieds




Welche Werkzeuge benutzt ein Hufschmied?


Noch heute arbeitet der Hufschmied mit traditionellen Werkzeugen wie zum Beispiel Feuer, dem Amboss, einem Bock, Abkühlbottich, Abnehmzange, Beschlaghammer, Hauklinge, Hufmesser, Hufnägel, Hufraspel, Hufschmiedezange, Rinnmesser, Holzschlegel, Schraubstollen und Steigeisen.

Früher wurden Hufeisen klassisch aus Eisen geschmiedet, heute nimmt man meist widerstandsfähigen Stahl, Aluminium oder sogar Kunststoff. Zum Schmieden wird das Flacheisen im Feuer, der sogenannte Esse, zum Glühen gebracht und anschließend mit dem Hammer auf dem Amboss geformt und bearbeitet.

 

der hufschmied beschlaegt ein pferd
Quelle: Max Popp, Hufschmied



Die 4 Hufeisen Arten


Hufeisen ist nicht gleich Hufeisen, denn es gibt verschiedene Arten, die sich durch das Material, die Form und das Gewicht unterscheiden. Der Hufbeschlag besteht heutzutage zum Beispiel aus Aluminium, Kunststoff oder Eisen. Doch was ist eigentlich besser, der Kunststoff-Hufbeschlag oder der Eisenbeschlag? 

Hier kommt es im Wesentlichen auf das jeweilige Pferd an. Handelt es sich dabei eventuell speziell um ein Gangpferd, Springpferd oder Rennpferd muss der Beschlag der Disziplin natürlich angepasst werden. Auch das Alter des Pferdes spielt hier eine wichtige Rolle. Somit gehören Normalbeschläge, Spezialbeschläge und auch orthopädische Hufbeschläge zum Alltag eines Hufschmiedes. Doch wie unterscheiden sich die Hufbeschlag Arten?

Das Renneisen:
Das sogenannt Renneisen besteht, wie auch das klassische Hufeisen, aus Eisen und wird bei Rennpferden eingesetzt. Damit es nicht so schwer ist wird es oft aus Leichtmetallen (etwa Aluminium) angefertigt.

Das Alu-Hufeisen:
Es besteht aus Aluminium und ist besonders für alle Gangpferde und Rennpferde geeignet. Auch bei Jungpferden kann diese Hufeisenart eingesetzt werden. Allerdings ist beim Hufschutz aus Aluminium zu beachten, dass dieser nur für den Kaltbeschlag geeignet ist.

Das NBS-Eisen:
NBS heißt „Natura-Balance-Shoe“ und besteht ebenfalls aus Eisen. Es wird vermehrt bei Pferden für den Springsport eingesetzt, da es für ein besseres Abrollen sorgt und gleichzeitig für alle Rassen geeignet ist.

Easy-Walker Eisen:
Dieses Hufeisen besteht aus Kunststoff und wird ganz normal genagelt. Es wirkt stoßdämpfend und hat ein besonders geringes Gewicht.

Ganz wichtig bei den verschiedenen Hufeisenarten ist, dass der Hufschutz keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit des Pferdes haben darf. Auch bei der Korrektur von Stellungsfehlern, sowie bei der Behandlung von Krankheiten soll der Hufschutz behilflich sein. Alternativ zum Hufeisen können auch Hufschuhe verwendet werden. Diese werden in der Regel vom Hufschmied angepasst und geklebt oder wie ein herkömmlicher Schuh vor jedem Ausritt angezogen.


Das Beschlagen der Hufe


Damit der Hufschmied den Huf Deines Pferdes neu beschlagen kann, wird zuerst das alte Hufeisen entfernt und die Hufe für den Neubeschlag vorbereitet. Der Schmied reinigt zuerst die Sohle, untersucht den Huf auf Verletzungen oder Krankheiten und schneidet anschließend das Horn zurück. Hierbei wird zu Anfang das weichere Horn mit einem Rinnmesser beschnitten, danach werden mit der Hauklinge und dem Hornschlegel die härteren Hornteile entfernt. 

Mittels einer Feile wird der Huf geglättet und zusätzlich wird das Eisen angepasst. Dazu wird das Hufeisen erneut erhitzt und wenn nötig leicht nachkorrigiert. Jetzt wird es heiß auf den Huf gepresst und anschließend schlägt der Hufschmied das Eisen mit Hufnägeln fest. Die Hufnägel haben einen rechteckigen Kopf und werden mit dem Beschlaghammer eingeschlagen. Zum Schluss werden die Nägel mit einer Nietklinge an der äußeren Hufwand aufgenietet.



Die Ausbildung zum Hufschmied


Die korrekte deutsche Berufsbezeichnung lautet „Hufbeschlagschmied“ und beschreibt einen Spezialisten für das Beschlagen von Tierhufen mit Hufeisen oder anderen Materialien. Hufbeschlagschmied ist kein eigenständiger Ausbildungsberuf, sondern eine berufliche Weiterbildung, für die man eine abgeschlossene Ausbildung in einem handwerklichen Beruf benötigt. 

Nach dem vierwöchigen Einführungslehrgang muss man zur praktischen Ausbildung mindestens zwei Jahre in Vollzeit bei einem staatlich anerkannten Hufbeschlagschmied beschäftig sein. Der Einführungslehrgang soll vor der Aufnahme der praktischen Arbeit besucht werden und gliedert sich in einen theoretischen und praktischen Teil mit 160 Stunden. Auf einen viermonatigen Vorbereitungslehrgang folgt dann die Hufbeschlagsprüfung. In der Ausbildung erhält der Schmied keine Vergütung und muss für die Kosten der Hufbeschlagsschulen selbst aufkommen.

Prüfungsinhalte:

  • Durchführung eines Warmbeschlags mit Eisen
  • Durchführung eines Beschlags mit alternativen Eisen
  • Durchführung einer Barhufpflege
  • Herstellung eines Hufeisens
  • Anfertigung eines Fallberichts mit Fachgespräch
  • Schriftliche Prüfungsarbeit mit eventuell mündlicher Ergänzungsprüfung


Die häufigsten Hufkrankheiten



Festzulegen welche die häufigsten Hufkrankheiten bei Pferden sind ist nicht ganz so leicht, denn diese können von Zeit zu Zeit variieren und zudem gibt es jede Menge davon. Angefangen von Krankheiten durch falsche oder mangelnde Pflege bis hin zu genetisch bedingten Huferkrankungen ist alles dabei.

Derzeit gibt es vermehrt Probleme mit „White Line Disease“ was zu einer hohlen oder losen Wand, einem Hufgeschwür und einer streng riechenden Hornveränderung führen kann. Diese Krankheit kam früher nicht so häufig vor und entsteht in Folge mangelnder Hautpflege. Auslöser sind Bakterien oder Pilze.

Hufrehe ist so ziemlich jedem Pferdehalter ein Begriff und beschreibt eine schmerzhafte Entzündung der Lederhaut. Hierbei wird zwischen hormonbedingter, toxinbedingter und mechanisch ausgelöster Hufrehe unterschieden. Diese Krankheit kommt seltener vor als früher evtl. bedingt durch eine bessere Aufklärung und somit mehr Wissen über die Vermeidung dieser Entzündung.

Auch die Hufrollenentzündung ist keine Seltenheit mehr. Hierbei handelt es sich um eine schmerzhafte Entzündung der Hufrolle, wie der Name schon sagt. Diese entsteht oft durch eine Überbelastung, insbesondere bei Springpferden. Jedoch können auch Pferde mit unregelmäßigen Hufformen, falscher Beschlag, eine schlechte Pflege der Hufe und untergeschobene Trachten eine Hufrollenentzündung hervorrufen.

Fesselträgerschaden und Hufgelenkserkrankungen sind gerade bei Sportpferden häufige Krankheiten. Ein Fesselträgerschaden bezeichnet eine Überbelastung, die zu einer Zerrung führt, welche wiederum eine Entzündung auslöst. Diese Diagnose bedeutet in den meisten Fällen eine Auszeit von mindestens einem halben Jahr.



der hufschmied bearbeitet den huf des pferdes
Quelle: Max Popp, Hufschmied


Wie oft sollte Dein Pferd zum Hufschmied?


Ist Dein Pferd beschlagen?
Je nachdem wie das Wachstum des Hornes vom Huf des Pferdes ist, braucht ein Pferd alle 6 - 10 Wochen einen neuen Beschlag.

Geht Dein Pferd Barhuf?
Hier gilt ebenfalls, je nach Wachstum des Hornes, alle vier bis maximal 12 Wochen die Hufe des Pferdes ausschneiden zu lassen - sofern keine massiven Fehlstellungen oder Hufprobleme vorliegen.


Wie unterstützen wir Deine Pflege der Hufe?


Unser Huföl ist eine konzentrierte Mischung aus mehr als zehn Inhaltsstoffen, die gesunde, flexible Hufe wiederherstellt, unterstützt und gleichzeitig einen atmungsaktiven Feuchtigkeitsfilm bildet, der den optimalen Feuchtigkeitshaushalt aufrechterhält. 

Mit seinen antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften hilft es, gesunde Hufe frei von Infektionen zu erhalten und das Hornwachstum zu fördern. Es schützt das ganze Jahr und eignet sich für nasse und trockene Bedingungen, zudem ist es sehr gut absorbierbar, tropffrei, für alle Huffarben geeignet und es hinterlässt einen langanhaltenden Glanz.

BESONDERHEIT: die einzigartige und natürliche Zusammensetzung unserer Hufpflege ändert je nach Jahreszeit die Konsistenz. Während sie im Sommer einem Öl oder Balsam gleicht, ist sie im Winter etwas fester. Damit wird verhindert, dass im Winter z.B. Bakterien aus einem schlammigen Untergrund in den Huf eindringen können. Im Sommer bildet das Huföl einen Schutzfilm, der dafür sorgt, dass die Hufe nicht zu feucht werden.

springpferd campino im parcour
Quelle: Johan Feyler, Markenbotschafter und SUNRIDE Team Mitglied


Unser Springpferd Campino


Was sind seine Besonderheiten und wie wird er beschlagen?


Campino ist ein junger Westfale und natürlich ein angesehenes Mitglied unserer SUNRIDE Familie. Gemeinsam mit seinem Teampartner Johan geht er deshalb leidenschaftlich gerne und erfolgreich Springen bis zur Klasse S. Wie jedes Pferd hat auch er ein paar Besonderheiten, unter anderem betrifft das auch seine Hufe. 

Hier ist er vorne flach und lang gefesselt und hat dementsprechend flache Hufe mit einer relativ langen Zehe. Dadurch fällt es ihm schon von Haus aus schwer nach vorne aus der Schulter abzurollen. Deshalb muss unser Hufschmied Max hier beim Ausschneiden und Beschlagen besonders achtsam sein. In diesem Fall wird die Zehe etwas verkürzt und das Eisen entsprechend zurückgesetzt. Das hilft Campino leichter aus der Schulter zu kommen, gibt ihm mehr Wohlbefinden beim Reiten und lässt Johan und Campino besser performen.